Johann Sebastian Bass

29. Dezember 2008

jsbach-bass

Natürlich sind nicht nur Diktatoren oder andere Figuren der Zeitgeschichte von den Bildmanipulationen der Internet-Community betroffen, sondern manchmal auch klassische Künstler.


Frohe Weihnachten

25. Dezember 2008

Das Internet wünscht frohe Weihnachten mit diesem Bild eines HipHop-Jesus, der gegen einen Weihnachtsmann-Hitler antritt.

santavsjesus44


So wird’s unter’m Tannenbaum richtig gemütlich

22. Dezember 2008

Ein amerikanischer Onlineshop, den ich hier aus gutem Grund nicht verlinke, bietet diese geschmackvollen Weihnachtskerzen an:

Für Jung- und Altnazis, die das frohe Fest nicht zelebrieren wollen, indem sie den Führer langsam verbrennen, gibt es auch formschöne Bierkrüge:

Wirklich absurd wird das ganze, wenn man liest, was der Shopbetreiber sich bei diesem Design gedacht hat:

Michael, I have been a customer of PzG going on five years I have
always enjoyed the selection of goods and the good will set fourth by
you and your family especially in your assistance with Mr. Zundel’s
oppression. I am distressed and disappointed in your Mug and Candle
items „Hitler Christmas with Santa Hat“. I believe this item makes a
devalued caricature of a man that is not fitting. Please consider the
impact of such items on the legacy of his work, image, and historical
achievements. – Robert

Robert, Thank you for
writing me. I did indeed consider carefully the Fuehrer’s image before
I made the Merry Christmas mugs and candles both with and without the
stocking hat. At first glance I would agree with you and have done so
for several years. However the reason I changed my mind was that almost
no one knows just how generous the Fuehrer really was. When he was a
starving student he signed over his small pension to his half sister.
He personally picked out all the gifts for his staff and foreign heads
of state. He granted pensions to widowers and also granted estates to
many of his soldiers and generals including those of other countries.
These are just the few examples that I know of. Mostly he gave himself
selflessly to his beloved German people. My idea was to change the
perception of the Fuehrer to include his generous and loving nature by
causing people to stop and think about their long held views. This is
one of the reasons for the Blondie mugs, I’ll admit the Santa image is
a stretch to the lighter side. By the way the mugs, steins and candles
with the hat are out selling the ones without.

Adolf Hitler wird mit Weihnachtsmannmütze dargestellt, weil er laut dem Betreiber des Shops besonders großzügig und liebenswürdig war. Aha.


Geschichte einmal anders: Coding for Fun

20. Dezember 2008

Coding for Fun – IT-Geschichte zum Nachprogrammieren ist ein Buch mit einem zumindestens für Historiker recht neuartigem Ansatz. Das Buch beschäftigt sich, wie der Titel es schon verrät, mit der Geschichte der Programmiersprachen. Ein herkömmlicher Historiker würde höchstwahrscheinlich ein unglaublich langweiliges Buch schreiben, indem er die Entstehung diverser Sprachen beschreibt, die Verbreitung und Vor- und Nachteile darlegt.
Coding for Fun geht einen anderen Weg mit einem interaktiven Ansatz. Hier kann der Nutzer direkt mit den alten Programmiersprachen herumexperimentieren, bekannte Spiele nachbauen und somit spielerisch dem Thema näherkommen, als eine reine Geschichtsdarstellung es ermöglicht hätte.
Bei Programmiersprachen liegt der Ansatz natürlich recht nah. Aber warum sollte man so ein Konzept nicht auch auf andere Bereiche anwenden können? Warum sollte ein Mediävist nicht einmal ein Buch schreiben, das den Leser anhand diverser Quellen in das Mittelalter eintauchen lässt?


Kein Kuchen für Hitler

17. Dezember 2008

Ok, dieser Beitrag hat nichts mit dem Thema Internet und Geschichte zu tun, ist aber trotzdem so absurd, dass er nicht unerwähnt bleiben sollte:

This Hitler youth is blond-haired, blue-eyed and just turned three.

Adolf Hitler Campbell is the middle child of three kids given Nazi-themed names by their parents, including a dad who denies the Holocaust occurred and decorates his home with swastikas.

„They’re just names, you know,“ father Heath Campbell told the Easton Express-Times. „Yeah, they (the Nazis) were bad people back then. But my kids are little. They’re not going to grow up like that.“

Adolf has two sisters, JoyceLynn Aryan Nation and Honszlynn Hinler Jeannie. The latter, just eight months old, was named for Nazi leader Heinrich Himmler.

The bizarre names came to public attention after a local ShopRite declined to provide the Holland Township, N.J., family with a cake inscribed „Happy Birthday Adolf Hitler.“

„Other kids get their cake,“ Campbell complained. „I get a hard time. It’s not fair to my children. How can a name be offensive?“

The kids are growing up in a home festooned with a swastika in every room. The father wears boots that once belonged to a Nazi soldier, and claims a relative was a member of Hitler’s feared Schutzstaffel.

The parents insist they are not racist, although they don’t believe in mingling the races.

And Heath Campbell claims he doesn’t understand why people are shocked when they hear his son’s full name.

Someone give him a history book.

Quelle


taz: Wie DDR-Funktionäre sich im Internet darstellen

16. Dezember 2008

Die taz bringt einen interessanten Artikel über Internetseiten, auf denen ehemalige DDR-Funktionäre, Stasioffiziere oder Mitglieder der Grenztruppen ihre Sicht der Dinge darstellen und damit natürlich kräftig von der herkömmlichen Darstellung abweichen. Und natürlich sind nicht alle glücklich, dass es solche Seiten gibt. Der Artikel zeigt sehr deutlich, dass Geschichte im Internet nicht nur von „offiziellen“ Medien oder Historikern gemacht wird, sondern dass es auch eine durchaus Breite Bewegung von Leuten geben kann, die eigene Thesen vertreten und das recht lautstark.
Wirklich erstaunlich an der dort genannten MfS-Insiderseite ist allerdings das extrem gruselige Webdesign. Es ist sehr häufig so, dass Seiten, die wirre Gedanken verbreiten auch wirres Webdesign haben. Das ist nicht nur hier so, sondern lässt sich auch bei diversen 9/11-Verschwörungstheoretikern, Reichsflugscheibenwirrköpfen oder Mikrowellenterroropfern erkennen. Je wirrer die Seite, desto wirrer die Thesen.

Update: Nachdem das weblog.histnet.ch diesen Artikel verlinkt hat, schaden sicherlich einige weitere Ausführungen nicht. Natürlich reicht das Layout nicht aus, um Geschichtsklitterung zu identifizieren und wird es in Zukunft immer weniger. Das Layout dieses Blogs ist z.B. einfach ein Standardtemplate, das WordPress.com anbietet. Ich hoffe zumindestens, dass es nicht wirr wirkt. Aber genau wie ich kann jeder andere dieses Design nutzen. Diese vorgefertigten Templates gibt es in jedem CMS.
Trotzdem kann man einiges am Layout und natürlich der Sprache festmachen. Wenn der GBMEV auf seiner Webseite in einem Artikel „Gegen die Entstellung von DDR-Geschichte“ folgendes schreibt, dann spricht das Bände:

Warum verstärken die in der BRD herrschenden Kreise, ihre Geschichtsschreiber, ihre Medienmacher ihre Anstrengungen, die DDR im nachhinein zu verleumden? Wir meinen: Die zunehmenden Angriffe auf alles, was links ist, drücken eine tiefe Systemkrise der bürgerlichen Gesellschaft aus, sind Zeichen für die Hilf- und Ausweglosigkeit der politischen Klasse.

Da sollten eigentlich bei jedem die Alarmglocken klingeln – und zwar nicht nur bei Historikern, die zumindestens theoretisch eh jede Quelle einer entsprechenden Quellenkritik unterziehen sollten.
Und wie soll man nun mit solchen Seiten umgehen? Die Idee, sie bei Google sperren zu lassen, ist eindeutig fehl am Platze. Google sperrt zum einen eh keine Webseiten einfach so und falls sich auf ihnen etwas strafrechtlich relevantes findet, dann müssen die rechtstaatlichen Mittel genutzt werden. Die hinter den Seiten und Vereinen stehenden Leute geben sich ja eh keine Mühe sich zu verstecken.


Bikini-Mussolini

15. Dezember 2008

bikini_mussolini

Bei diesem Bild ist die Erklärung recht simpel: Es handelt sich einfach um ein (schlechtes) Wortspiel, dass jemand bebildert hat. Der Photoshop ist diesmal sogar sehr schlecht geraten und es wurden einfach nur zwei Mussoliniköpfe über die Brüste montiert und mit einem schlechten Filter bearbeitet. Aber ich kann ja nicht immer nur Hitlermontagen posten.

Auffällig ist auf jeden Fall, dass Adolf Hitler die sicherlich „beliebteste“ historische Figur im Internet ist, zumindestens wenn man von den Grafiken und Videos ausgeht, die man so findet. So gibt gibt es zwar auch Material zu anderen Diktatoren wie Stalin oder eben Mussolini, aber die Nazis und vor allem Adolf Hitler sind definitiv weit vorne.


Heinrich Himmler, Hitlers … äh

10. Dezember 2008

Der Historiker Peter Longerich forschte lange über Heinrich Himmler, seine Biographie steht in den meisten Buchhandlungen herum und das Internet… erstellt merkwürdige Photoshops:

i_himmler

Ich würde gerne eine Erklärung liefern, aber auch hier ist es fast unmöglich. Einzig und alleine die Lust am Tabubruch könnte erklären, warum jemand einen Comic-Himmler mit rosa Kleid zeichnet.


Google scannt Zeitschriften

10. Dezember 2008

Die große Datenkrake krakt weiter und scannt für seine Buchsuche jetzt auch Zeitschriften ein. Man kann von der Buchsuche halten was man will, aber je mehr Inhalte es gibt, desto interessanter wird sie.
Etwas neues ist auf jeden Fall ein Feature, das in einer Zeitschrift genannte Orte auf einer Karte anzeigt. Anscheinend ist die umgekehrte Suche noch nicht möglich und es gibt auch keine Übersicht, in der man nachschauen kann, welche Zeitschriften einen bestimmten Ort nennen, aber das Feature hat sicherlich einige nette Anwendungsmöglichkeiten, vor allem, wenn es auf die Buchsuche ausgedehnt würde.


Katzencontent

8. Dezember 2008

Katzencontent soll ja die Besucherzahlen erhöhen und ist im Internet allgemein sehr beliebt. Da kann man als Blogger schlicht und einfach nicht widerstehen, selbst Katzenbilder zu posten.

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