Photoshop-Contest

29. Mai 2009


Das US-Techblog Gizmodo hat seine Leser dazu aufgerufen, bekannte Fotos aus der Zeitgeschichte mit Photoshop kreativ zu verändern. Die Ergebnisse sind mal schlecht, mal zynisch fies und zum Teil auch richtig grandios.


Fies, aber treffend

25. Mai 2009


[quelle]


Weltkriegsfilme in der Zukunft

20. Mai 2009

The Perry Bible Fellowship bietet ein kleines Trostpflaster für alle Althistoriker und Mediävisten, die von den Kinofilmen zu ihrem Themengebiet enttäuscht sind. Irgendwann wird es auch den Weltkriegshistorikern ähnlich gehen…


Titanic über den Demjanjuk-Prozess

20. Mai 2009

Kein Thema ist zu heikel, um es nicht satirisch zu verarbeiten. Die Titanic macht sich auf ihrer Webseite über den Demjanjuk-Prozess lustig:

Noch vor dem ersten Prozeßtag gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher John Demjanjuk hat sich Sat.1 die Rechte gesichert – und liefert schon diese Woche ein „Richterin Barbara Salesch“-Spezial! TITANIC hat das Drehbuch:

 

Anklage: „Beihilfe zum Mord in 29 000 Fällen!“

 

Angeklagter: „Ey, ich war das nicht!“

 

Staatsanwalt: „Na sicher, ich hab’s doch ans Flipchart gemalt!“

 

Zeugin 1: „Na klar warst du das! Hallooo?!“

 

Nebenkläger: „Aber echt, ey!“

 

Zeuge 2: „Der da war’s, ich hab‘ alles genau gesehen!“

 

Verteidiger: „Wirklich? Sie sind doch Brillenträger.“

 

Zeuge 2: „Na gut, ich habe nichts gesehen.“

 

Überraschungszeugin: „Hier, ich habe eine Videokassette, da ist alles drauf!“

 

Staatsanwalt: „Haha!“

 

Verteidiger: „Oh, fuck.“

 

Salesch: „Ich verurteile Sie zu einer lebenslangen Haftstrafe plus 500 € Ordnungsgeld, weil Sie keine Hose anhaben. Gegen dieses Urteil gibt es das Unrechtsmittel der Geschichtsrevision. Abführen!“


Zufallshitler

10. Mai 2009

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Das Puzzlespiel Zookeeper hat nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun: In dem extrem süchtig machenden Spiel geht es darum, immer drei gleiche Zootiere in eine Reihe zu drehen. Gewalt gibt es keine und außer im Multiplayermodus gibt es auch keine Gegner. Ein ideales Spiel für alle Altersgruppen.

Nur beim Design des Zoobesitzers haben die Entwickler arg gepatzt: Statt einem auf niedlich getrimmten Managertyp entstand ein Minidiktator.


Paintball

9. Mai 2009

Die Zeit bringt eine Bilderstrecke über Paintballspieler, die in den USA Schlachten aus dem Zweiten Weltkrieg nachspielen. Darunter ist auch dieses bemerkenswerte Bild, das eigentlich für sich steht.


Leninade

8. Mai 2009


Leninade ist eine Limonade im Sowjetstyle. Die eigentlich recht uninteressante rote Flüssigkeit schafft es, sich durch ein intensives und ironisches Branding von anderen Getränken abzuheben.

Beworben wird die Leninade mit Sprüchen wie „Get Hammered & Sickled“, „A Taste Worth Standing in Line For“, „With Georgia On My Mind,“ „Drink Comrade! Drink! It’s This or the Gulag!,“ oder „Surprisingly Satisfying Soviet Refreshment“.

Bei der Recherche nach Bildern bin ich übrigens auch noch über diesen Obama-Kommunisten-Hut gestolpert, der von rechtskonservativen Kreisen in den USA verkauft wird:


Lesetipp: Gegenstände aus Raubgrabungen auf Ebay

6. Mai 2009

Archaeology.org bringt einen lesenswerten Artikel, der sich mit dem Handel von archäologischen Artefakten auf Ebay beschäftigt. Das interessante daran ist, dass Ebay es zwar extrem einfach macht, Gegenstände aus Raubgrabungen weltweit zu verkaufen, aber dass gleichzeitig die Anzahl der gefälschten Artikel explodiert. Diese gefälschten Artikel bedeuten für die Händler weniger Risiko, für die Hersteller mehr Profit und für die Kunden niedrigere Preise – und zerstören damit den Markt für die echten Artefakte. Gleichzeitig werden die Fälscher mittlerweile immer besser, so dass selbst Experten manche Fälschungen nur schwer erkennen können.
In den Kommentaren auf Slashdot finden sich noch einige andere Beispiele ähnlicher Fälschungen. Interessant wird es nur, wenn irgendwann Archäologen diese Fälschungen ausgraben und endgültig verwirrt sind.


Lesetipp: Alte Karten in Google Earth als Problem

5. Mai 2009

Google ist in Japan ins Fettnäpfchen getreten, obwohl es dort genau das getan hat, was es auch überall sonst tut: Historische Karten in Google Earth anbieten.
Dumm ist nur, dass es in der japanischen Gesellschaft anscheinend extreme Diskriminierungen gegen Leute gibt, die selbst oder deren Ahnen mit Toten zu tun haben. Und da diese früher in abgesonderten Ortschaften leben mussten und diese Ortschaften natürlich auch entsprechend auf den alten Karten markiert sind, hat Google ein ideales Werkzeug zum Nachschnüffeln geschaffen: Wenn der Geburtsort bekannt ist, kann man auch in Google Earth auf den alten Karten nachschauen. Das ist ein interessantes Beispiel, wie neue Technik eigentlich altbekannte Sachverhalte offensichtlich macht.
Der vollständige Artikel geht deutlich detaillierter auf die Hintergründe ein und ist daher eindeutig lesenswert.


Facebook und die Nazis

3. Mai 2009

Die Zeit (und auch andere Medien wie Heise) berichten über die aktuellen Probleme des Social Networks Facebook. Nachdem jemand festgestellt hat, dass sich dort auch rechtsextreme Menschen tummeln. Bei angeblich 200 Millionen Mitgliedern ist das natürlich zu erwarten, aber für Facebook ist das ganze ein Desaster:

Einerseits ein Imageschaden. Andererseits bedroht der Fall auch das Geschäftsmodell. Werben Firmen doch dort, weil sie gezielt Menschen erreichen wollen. Leider aber haben sie keinen Einfluss darauf, wo ihre Anzeigen genau erscheinen. Stattdessen werden Cluster gebildet: Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf. Wer ins Raster passt, bekommt die entsprechende Werbung angezeigt. Egal ob er sich für rechte Gruppierungen oder abstrakte Malerei interessiert.

Jetzt werben einige Firmen wie die Deutsche Telekom nicht mehr auf Facebook, das eh schon Probleme hat, Geld zu verdienen.

Was hier zusammenkracht sind die unterschiedlichen Auffassungen von Meinungsfreiheit in Deutschland und den USA. Während es bei uns (mit einigen Ausnahmen) verboten ist, Nazisymbole wie das Hakenkreuz öffentlich zu verwenden, schützt in den USA das First Amendment die Meinungsfreiheit – und davon sind auch rechtsradikale Einstellungen geschützt. Das First Amendment wird auch von den Amerikanern hoch geschätzt und verteidigt.

Facebook sitzt als amerikanisches, aber global agierendes Unternehmen zwischen allen Stühlen: Löscht es die entsprechenden Inhalte, wird es in den USA kritisiert werden. Und löscht es sie nicht, gibt es negative Artikel in deutschen Medien.

In diesem Fall hat sich Facebook zum Löschen entschlossen, aber das Problem sitzt tiefer. Bei nationalsozialistischen Inhalten gibt es sicherlich einen Konsens, dass diese nicht okay sind. Was ist aber, wenn Facebook nächstens von türkischen Medien angegriffen wird, weil es dort Gruppen über den Völkermord an den Armeniern gibt? Oder wenn chinesische Medien Facebook dafür attackieren, dass dort Menschenrechtler und Falun Gong aktiv sind? Da kann man nur etwas falsch machen.

Gleichzeitig sind offen auftretende Nazis gar nicht das Problem: Wer sein Profil mit Hakenkreuzen und Hitlerbildern schmückt, disqualifiziert sich automatisch und zeigt auf den ersten Blick seine politische Einstellung. Viel schlimmer ist der braune Stammtischmob, der eben nicht durch das Profilbild zu erkennen ist und sich daher auch in den Kommentaren der Zeitungen austoben darf, die sich jetzt über Facebook mockieren.

Übrigens kann man der Zeit nur zu der unglaublich dämlichen Bebilderung des Artikels gratulieren.